Diese Tauchreise nach Ägypten erscheint uns schon im Katalog etwas ganz besonderes zu sein. Ein erfahrener Reiseveranstalter hat uns schließlich die letzten überzeugenden Worte mit auf die Reise gegeben. Ich weiß nicht ob er seinen Worten selbst nicht traute, aber er wird schließlich selbst an Bord gesehen.

Die Anreise bringt uns in den alten Hafen von Hurghada. Inzwischen ist auch hier die Nacht eingekehrt und die Hafenpolizei lässt uns mit finsteren Blicken zum Pier.

Dort liegt sie wunderschön angestrahlt mitten im Hafenbecken.

Die AMORINA soll für die nächsten 7 Tage nun unsere einzige Möglichkeit für trockene Füße bedeuten. Mit dem Dingi werden die letzten Meter bis an Bord überwunden.

Der Kapitän selbst lässt es sich nicht nehmen uns Landratten an Bord zu begrüßen. Mit Ihm, der restlichen Crew und etwas Cola im Whiskey feiern wir dann auch unsere geglückte Oberfahrt. Die Koje sieht uns nach kurzer Zeit zum ersten Nickerchen. Dies wird ab 5 Uhr vom Einholen des Ankers und dem Brummen der Maschine begleitet. Als das Schiff die Hafenmauern passiert nehmen die Wellen Ihre Arbeit auf. Um dieses Thema nicht zu sehr zu strapazieren nur soviel - Es gab Stunden in denen sich einige der Enthusiasten (dazu darf sich der Autor auch zählen) diese Reise auch bei etwas ruhiger See sehr gut vorstellen konnten.

Das erste Ziel der Kreuzfahrt heißt Shaab Shear. Hier lernt man erst mal den Luxus des Tauchens vom einem professionellen Schiff im Roten Meer kennen. Vorbei ist die Zeit wo man erst mal seine Fitness auf einem langen Fußmarsch zur Einstiegstelle beweisen muß. An Bord wird jeder auf dem Weg zur Reeling von der Crew in die Ausrüstung gehoben. Ein paar Stufen tiefer wartet das Taxi (Zodiac). Nach einer wirklich zügigen Fahrt über die Wellenkronen fällt man dann nur noch in die Traumwelt des Roten Meeres hinab. Bereits wenige Meter tiefer ist die Dünung nicht mehr zu spüren und die ersten Fische begrüßen uns in dem Paradies. Die klare Luft läßt die Sonnenstrahlen mit ganzer Kraft die Unterwasserwelt erblühen. Die ersten beiden Tauchgänge führen durch einen wahren Korallengarten mit buntester Tierwelt. Nach einer knappen Stunde enden die Tauchgänge zwischen den schäumenden Wellenkronen. An Bord suchen wir uns eine windgeschützte Ecke und warten in der wärmenden Sonne mit einem heißen Tee auf die nächste Mahlzeit. Die Schiffsglocke gibt den Blick auf das ausgezeichnete

Angebot der kleinen Bordküche frei. Unglaublich was die hübsche Köchin auf den paar Quadratmetern zum Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Abendessen zaubert. Alle Delikatessen sind frisch zubereitet und schmecken genial. Abgerundet wird jede Mahlzeit durch die Einnahme von bis zu 5 L Wasser pro Tag. Dieses Vorgehen wurde vom Bord - und Vereinsarzt verordnet, so läuft (fast) jeder Taucher an Bord den ganzen Tag mit einer halbwarmen, gluckernden Plastikhülle über die Planken. Der dritte Tauchgang erfordert schließlich den Einsatz der Leuchtmittel. Vorsichtshalber wirft eine Leuchtboje ihre Blitze in die Nacht. Der Wind lässt die Schlauchbote nur zufällig zwischen den Wellenbergen erscheinen. Wieder am Grund spürt man nichts mehr von dieser Achterbahn. Hier tanzt gerade ein Pärchen Sepias im Dunkeln. Durch unsere Lampen wird Ihre Neugier geweckt. Erst nach ein paar Minuten suchen sich beide ein ruhigeres Plätzchen. Drei Tauchgänge am ersten Tag haben uns geschafft, nach einer halben Stunde beenden wir den Tauchgang. Bereits ein kurzer Wink mit der Lampe wird die nächste Wasserkutsche gerufen. Hier haben sich bereits einige andere erschöpfte Taucher eingefunden. Zurück an Bord stürzen wir unter die warmen Dusche. Diese holt nun die komplette Müdigkeit an die Oberfläche. Trotzdem schleppen wir uns zum "Debriefing" in der Bar im Heck der Amorina. Hier erzählen alle von den überdimensionalen Erlebnissen des Tages bei einem etwas ungesünderen Getränk. Trotz der interessanten Gespräche lösen wir uns früh vom Tresen und suchen die Koje auf.

Mit den schönsten Zielen des Roten Meeres verfliegen die Tage. Middle Reef, Panorama Reef Shaab Ali, Thristlegorm, Abu Nuhas - Gannis D und Chrisoula K. sind die Ziele dieses Abenteuers. Nach einer Woche des Tauchens, in seiner schönsten Form, darf dann auch die Amorina ihre beste Seite zeigen. Mit gemeinsamen Kräften werden die Segel des Dreimasters gesetzt. Nun hat jeder die Möglichkeit die Höhe eines Mastes mit 5 Rahsegeln unter Fahrt zu erleben. Selbst die härtesten unter den Landratten treibt es nicht über das dritte Segel hinaus. Mit verkrampften Händen und wackelnden Knien beobachten sie, wie selbst die weiblichen Crewmitglieder, nochmals 10m zulegen.

Nach 90 Minuten sind die Segel gesetzt.

Nun schiebt sich das Schiff fast lautlos durch die Wogen Richtung Hurghada. Ein solch großes Schiff nur vom Wind getrieben in Fahrt zu sehen ist ein besonderes Erlebnis. Viel zu schnell erreichen wir das Ziel und damit leider auch das Ende unserer Reise. Alle stürzen sich nochmals in die Wanten um die Segel wieder einzuholen. Im Hafen angekommen geht die Sonne unter.

Mit wehmütigen Blicken zurück auf die offene See wird die letzte Nacht in Ägypten eingestimmt. Nach 7 Tagen gibt es endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Eindrücke dieser Reise wurden auf Video festgehalten. Aber diese Reise sollte jeder irgendwann mal selbst gemacht haben. Vielleicht sehen wir uns ja dort wieder...

Kreuzfahrt mit der Amorina

Bericht über die Tauchsafari

Tauch- und Naturfreunde Mönchengladbach e.V.

Berichte & Erlebnisse aus dem Vereinsleben

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© Stefan

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