Das Team
Das Einsatzgebiet
Auf dieser Karte ist das Zielgebiet zu erkennen.
Unsere Ziele konkret:
Tobia Island , Shab Tobia Arba , Ras Abu Soma,
Panorama Reef, Tobia Kebir, Salem Express,
Shab Cloude, Abu Kafan, Middel Reef, DDC Bank
Die Anreise
Endlich war es soweit. Nach unserer Kreislaufgeräteausbildung im Herbst sollte nun der erste Einsatz in warmen und klaren Wasser erfolgen. Ein Team von 7 Gleichgesinnten, die von der kühlen Heimat für eine Woche genug hatten, trafen sich am Late Night Checkin zur Bestandsaufahme. 4 Dräger Dolphin 1 Ray 3 Kanister Atemkalk und 7 Tauchtaschen ließen die Anzeige der Waage auf 320kg schnellen. Zum Glück mit Condor kein Problem- 50kg Freigepäck.
Die Sonne hatte die Felder noch nicht erhellt als die Mission begann. Die Gruppe meldete sich pünktlich zum Abtransport im Seitenteil des Flughafens. Angespannte Gesichter und hellwache Blicke als wir durch die erste Kontrolle gerufen wurden. Auch hier ging alles glatt. Die gesamte Ausrüstung wurde eingeladen. Über München nach Hurghada führte die Route mit dem Flugzeug. Um nicht aufzufallen wurde auf den Absprung mit Fallschirm in diesem Einsatz verzichtet. So mischte sich die Einheit unauffällig unter die nichts ahnenden Touristen - nur nicht auffallen mit unserer Spezialausrüstung. Zudem mussten für das gesamte Team auch noch die Einreiseformalitäten abgewickelt werden. Hier hatte die saubere Vorarbeit wieder Wirkung gezeigt. Die schon in der Luft gefälschten Papiere (Wer kann so etwas schon korrekt ausfüllen?) ließen die Gruppe durch die von mititärischen Sicherungsposten unterstützten Kontrollstationen gelangen. Einige argwöhnische Blicke auf unsere Ausrüstung und wir erreichten den Ausgang.
Plötzlich stellten sich hier die Sicherungsmannschaften uns in den
Weg. Nun nur nicht die Nerven verlieren – Ein falsches Wort und
die Mission wäre gefährdet. Der Posten zeigte wild gestikulierend
auf unsere Atemkalkbehälter. Nur das sichere und besonnene
Auftreten von Viper verhinderte eine Eskalation der Situation. Mit
eindeutiger Gestik und einigen englischen Fachausdrücken beruhigte
sich der Wachhabende und hörte verständnisvoll zu. Es schien als
wollte er Sachverstand vorweisen und die Angaben deuten zu können.
Wir konnten passieren. Der Landtransport erfolgte mit dem Minibus
nach Safaga. Im Camp Toubia erwartete uns unser Kontaktmann Akim
bereits. Zu unserer Überraschung erfolgte die Begrüßung in perfektem
Deutsch-Bayrisch – offiziell hat er dies in seinen Urlaubreisen im
Chiemgau erlernt. (Ich glaube in Wirklichkeit nur zu Tarnzwecken).
Eine familiäre Umgebung erwartet uns im Quartier. Alles ist sauber
und ordentlich. Das Verpflegung ist genial. Der Koch steht beratend
hinter dem Menu und freut sich wenn es allen schmeckt. Zu dieser
Jahreszeit haben wir das Hotel fast für uns alleine. Beim ersten
Stella und dem betörenden Rauch der Sisha (Nur Wasserdampf zur
Stärkung der Atemfunktionen) wird der erste Einsatztag besprochen.
Die Tarnung ist perfekt. So beschließen wir auf die Nachtwachen zu
verzichten und auf die hauseigenen Sicherungsposten in der
Dunkelheit zu vertrauen. Das nur wenige Meter vom Nachtlager
entfernte Meer mit seinen gleichmäßigen Wogen die akustische Ein-
stimmung auf das was uns in den nächsten Tagen erwarten sollte.
So trat bald Ruhe im Lager ein. Die Nacht bricht an …..
Die 1. Mission
Der erste Morgen galt der Ausrüstungsüberprüfung. Im Hafenge-
lände wurden die Teams eingeteilt und einige Übungsaufgaben ge-
stellt. Bereits nach 1h war klar – die aufwendigen Vorbereitungen
hatten sich gelohnt. Die Gruppe meldete sich geschlossen bereit
zum ersten Einsatz. Um 1200 kam die Order zum Fertigmachen des
Bootes. Das Boot sollte für die nächsten Tage nun unsere Ausgangs-
basis für die Missionen sein. Das Equipment war schnell an Bord
gebracht und nach wenigen Minuten stachen wir in See. Erst nachdem
wir die Hafenanlagen hinter uns gebracht hatten trafen wir uns zum
Briefing auf dem Oberdeck. Hier erst öffnete Viper den versiegelten
Umschlag mit den Missionsanweisungen. Nach kurzer Rücksprache mit
dem einheimischen Guide wurde vom Kapitän des Bootes der neue Kurs
aufgenommen. Die exakten Zielkoordinaten im einzelnen wurden von
Viper bis zum erreichen der Position geheim gehalten. Ich glaube außer
Ihm gab es nach der Planungsbesprechung im Hauptquartier niemanden
mehr der dieses Daten verraten konnte. Daher wurden dann auch erst
am morgen nach dem Verlassen des Hafens im freien Gewässer die
näheren Einsatzdetails bekannt gegeben. Bei bewegter See lies das
Schnellboot die Gruppe vor Tobia Island ins Wasser. Durch exakte
GPS Koordination wurde jedes der Missonseinsatzgebiete sofort
getroffen. Nach dem Durchbrechen der Wasseroberfläche beginnt
die Faszination. All das was wir schon in der Ausbildung und im
Training in den heimischen Gewässern erahnt hatten wurde hier
zum perfekten Erlebnis. In dieser faszinierenden Welt aus Farben,
Licht, Schwerelosigkeit kam nun die fast absolute Stille hinzu.
Die durch die Atemschläuche wird die Atemarbeit auf ein
faszinierendes Minimum reduziert. Die Luftversorgung wird zur
absoluten Nebensache. Es gibt keine störenden Blasen mehr im
Blickfeld. Jedes Geräusch wird wahrnehmbar und die Umgebung bleibt ungestört. Die Annäherung an die Meeresbewohner erfolgt wie unbemerkt. Erst schnelle Bewegungen lassen die Fische ausweichen. Mit den Kreislaufgeräten funktioniert die fast perfekte Anpassung an die Umgebung.