Tauch- und Naturfreunde Mönchengladbach e.V.

Berichte & Erlebnisse aus dem Vereinsleben

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Im Anschluss an unsere Rundreise gönnten wir uns 1 Woche Bade- und Tauchurlaub im ,,Hotel MIMPI Tulamben" im Nordwesten von Bali.

,,Warmes glasklares Wasser, phantastisch bewachsene Steilwände, interessante Strömungstauchplätze, atemberaubende Korallengärten, abenteuerliche Grotten und ein altes Schiffswrack" - dies waren die wenigen Informationen die wir aus dem Internet erhielten. Doch welcher Teil der Insel bietet Tauchern die interessantesten Tauchplätze? Wir entschieden uns für eine Tauchbasis im Nordosten, um von dort u.a. verschiedene Tauchtouren unternehmen zu können.

Am Fuße des Mount Agung im idyllischen, weit gehend noch unberührten Nordosten von Bali, fanden wir unser Traumhotel ,Mimpi Tulamben', eingebettet zwischen Lotusteichen und Palmen, mit herrlichem Meerblick vom Open-Air Restaurant und vom Pool. Das Interieur im traditionellen balinesischen Stil.

Ausgestattet ist das Hotel mit einem PADI Tauchzentrum, welches von der Schweizerin Doris geleitet wird. Ihr zur Seite steht noch eine japanische Tauchlehrerin und (Wolf-) Gang (die Balinesen konnten seinen Namen nicht aussprechen und begnügten sich mit der Endsilbe), ebenfalls aus der Schweiz. Das Hotel liegt direkt am Wasser, nur wenig entfernt von den besten und schönsten Tauchplätzen Balis. Hier liegt das Wrack der ,,USS Liberty" aus dem 2. Weltkrieg, es gibt Drop Offs, Steilwände und ein herrliches Hausriff.

Unser l. Tauchgang begann in den frühen Morgenstunden und führte uns zum Wrack der ,,Liberty", ca. 400m links vom Hotel am Strand gelegen. Es handelt sich um einen Frachter, der in Amerika im Fließbandverfahren zusammengeschweißt wurde, vermutlich aus der Zeit zwischen'1915 und 1919. Das Schiff wurde am 11. Januar 1942 in der Straße von Lombok von einem japanischen U-Boot torpediert und schwer beschädigt.  Das Schiff sollte nach Sinjangara, damals Bali's Hauptstadt gezogen und die Militärgüter - Ladung gelöscht werden. Doch das Schiff hatte so viel Wasser gezogen, das die Besatzung sich entschloss, das Schiff aufzugeben und bei Tulamben an Strand zu setzen und zu entladen.

Bis zum Ausbruch des Vulkans Agung im März 1963 lag das Schiff halb im Wasser und verrottete sehr stark, dann wurde es von der Lava komplett ins Meer geschoben. Zwei Punkte sollten bei diesem berühmtesten Tauchplatz Bali's  erwähnt sein:
* Am günstigsten ist es, das Wrack in den frühen Morgenstunden zu betauchen, ansonsten trifft man sehr viele Tauchfreunde.
* Einige Taucher können es nicht lassen, Fische zu füttern, so dass man teilweise von unzähligen Doktorfischen regelrecht bedrängt wird (unangenehm).

Das Wrack liegt schräg auf einer Tiefe von 5 - 30 m und ist vollständig und wunderschön mit Hart- und Weichkorallen bewachsen. Die Sicht beträgt'10 - 30 m, es herrscht kaum, bzw. eine leichte Strömung. Eine besonders schöne Stelle ist der gut erhaltene Bug im 25 - bis 30 m Bereich, des auf der Steuerbordseite liegenden, etwa 60 bis 80 m großen Schiffes. Die große, noch als solche erkennbare Bordkanone ist mit Weichkorallen, Schwämmen und Anemonen bewachsen und bieten Unterschlupf für viele Fischarten. Fische gibt es in allen Variationen von Doktorfischen, zu riesigen Füselierschwärmen verschiedensten Arten von Falterfischen, über Anemonenfische bis zu einem Skorpionsfisch, Mantas und Haien. Dieses Highlight ist leicht zu betauchen und eignet sich auch hervorragend zum Schnorcheln.

In den nächsten Tagen entdeckten wir noch weitere interessante Tauchgründe' denn glücklicherweise lagen einige der schönsten Tauchplätze direkt vor unserer Haustür. So unter anderem auch der Tulamben Goral Garden. Dieser Tauchplatz liegt in der langgezogenen Bucht von Tulamben, zwischen Drop-off und dem Wrack der Liberty, also direkt vor unserem Hotel Resort Mimpi am (Lava-)Strand. Auch hier beträgt die Sicht 10-30 m , keine Strömung. Von 2-15m findet man eine spektakuläre Vielzahl von Hart- und Weichkorallen. Neben unzähligen Arten von Rifffischen (eben das komplette Programm, welches man aus dem roten Meer kennt), kann man hier blau und gelb gefärbte Gespenstermuränen, Haarsterne, Fangschreckenkrebse, Igelfische und  Nacktschnecken aller Art und Größe finden. Ein Eldorado für Makrofotografen. Unser ,,Suchen und Bergen" eines Geisterpfeifenfisches war leider erfolglos, obwohl er während unserer Woche von anderen Tauchern entdeckt wurde. Bernd betrübte dieses ein wenig, da er diesen Fisch erst ein einziges Mal auf den Malediven gesehen hatte und auf ein , Wiedersehen'  wartete.

Unser drittes Tauchrevier vor Ort (ca. 150m nach rechts) war die sogenannte Tulamben Wall, ein Drop off, die bis auf 70m und danach auf unendlich abfällt. Eine Einladung zum Freiflug! Die Voraussetzungen sind mit 15-30m Sicht und kaum Strömung,  hervorragend .  Auch hier finden sich viele Hart- und Weichkorallen, riesige Röhrenschwämme, und auf 30m eine riesige rote Fächerkoralle'. Interessant sind neben den vielen Felsnadeln auch die großen Mengen an Kaiserfischen, sowie die Flöten- und Trompetenfische'. Wie wir bei weiteren Tauchgängen zwischen Hausriff und Steilwand feststellten, gab es riesigen  Makrelenschwarm, der nachmittags zwischen diesen Tauchplätzen seine Runden dreht. Welcome friends !, dachten wir mit der Zeit, wenn wir ihnen begegneten.

Ein Tauchausflug führte uns in den nahegelegenen Nationalpark" vor der ,,lnsel Menjangan". Mit dem Auto wurden wir in das 'l St. entfernt liegende Tochter-Hotel Mimpi Resort Menjangan lsland gebracht. Einige der 7 Tauchspots können von dort in ca. 15-30 Min. mit dem Boot erreicht werden. Die Tauchplätze dort bieten fast ausschließlich reich bewachsene Steilwände an; die Qualität hängt von den Aktivitäten der einheimischen Cyanid/Dynamitfischern ab. Dies ist zwar offiziell verboten, aber leider halten sich noch nicht alle Fischer daran. Entsetzt haben wir bei unserm ersten TG die Resultate dieser Art der Fischerei sehen können: viele zerfetzte Korallen, die sich nur langsam erholen. Ein trauriger Anblick. An einigen Stellen gab es dennoch wunderschöne Hart- und Weichkorallen. Aufgrund der starken Strömung hatten wir allerdings fantastische Fun-Dives  und schwebten entlang der Steilwände und genossen das Panorama -Tauchen.

Einen weiteren empfohlen Tauchplatz suchten wir in den nächsten Tagen ebenfalls auf: NUSA PENIDA, eine südlich von Bali gelegene Insel (Bekannt für Mondfische und Walhaie). Die Insel hat ein flaches Riffdach und fällt ab 10m Wassertiefe in unerreichbare Tiefen ab. Das Meer ist hier sehr klar und die Sichtweiten liegen fast immer über 30m. Durch aufsteigendes Tiefenwasser kann es manchmal etwas kühler werden, bzw. Sprungschichten entstehen. Irre , diese verwaschene Sicht bei dem Einstieg in die kalten Sprungschichten. Man musste sich dran gewöhnen. Am Anfang dachte ich, meine Maske würde anlaufen, bis ich registrierte, dass dies durch den „Klimawechsel unter Wasser“ verursacht wurde.  Die Unterwasserwelt war herrlich (schöner als in Menjangan): dichter Korallenbewuchs, peitschenkorallen in Hülle und Fülle und dichte Wolken von Fahnenbarschen. An diesem Tauchplatz, Nusa Penida S.D.  , sollte die Chance auf Großfisch gegeben sein. Doch weder Adlerrochen, noch Manta oder den berühmten Mondfisch haben wir gesehen, obwohl unsere Blicke ständig ins offene Meer gingen. Dafür hatten wir hunderte von wunderschönen Nacktschnecken. Die Strömung kann auch hier sehr stark werden und nach oben und unten gehen. Ein Riesen-Gaudi! Und wenn das Boot den Tauchern folgt, macht es riesigen Spaß  :-)))

Auch bei unserem 2ten Tauchgang am Nusa Penida Manta Point, auf der Ostseite der Insel, hatten wir kein Glück. Die Mantas schienen uns nicht sehen zu wollen. Nichtsdestotrotz hatten wir schöne Tauchgänge und kehrten zurück nach Tulamben, zu unserem Traumhotel MIMPI. Die Basis in unserem Hotel steht unter deutscher Leitung und bildet nach PADI aus. Der Service ist einwandfrei und verdient ein großes Lob. Wer tauchen möchte, gibt seine Zeit und seinen Namen bekannt und findet pünktlich sein perfekt zusammengebautes Taucheguipment vor. Getaucht wird mit 121 Aluflaschen; benötigt wird ein INT-Anschluss. Die Ausrüstung wird für 2,5 US$ zu einem der drei Tauchplätze hin- und zurück getragen. Erstaunlich ist wie die einheimischen Frauen das komplette Equipment mit Flasche, leichtfüßig über die Lavasteine auf dem Kopf balancieren. Manchmal tragen die Frauen sogar 2 Ausrüstungen!! Der Taucher braucht nur sein Blei selber zu tragen. Auch nach dem Tauchgang kümmert sich die Basis um die Pflege der Ausrüstung und wäscht alles gewissenhaft mit Süßwasser aus.

Die Wassertemperatur ist herrlich warm, ca. 28 Grad. Selbst Frostbeulen wie mir wurde nicht kalt (außer bei unserem 1,5 stündigen Abschiedstauchgang am Hausriff). Alles in allem kann ich nur sagen: Bali bietet wunderschöne Tauchplätze. Bisher war dies mein endspannendster Tauchurlaub, was unter anderem auch an der glücklichen Wahl unseres Hotels lag. Denn nicht nur die tollen Tauchplätze direkt vor dem Hotel, sondern auch der gute Service haben das übrige dazu getan.

Ich hoffe, ich habe Euch etwas von unserer Reise vermitteln können und vielleicht ist der eine oder andere neugierig geworden.

Bali
Tauchen und Kultur auf der Insel der Götter und Dämonen

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© Beate

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