„Téquila“ ist die spontane Aussage vieler Menschen, die gefragt werden, was sie mit dem Land Mexico verbinden. Betrachtet man die „Besetzung“ der Bars in den größeren Hotels, gilt dies offenbar besonders für amerikanische All-inclusive-Gäste. Neben Tequila, Mezcal und anderen, häufig kitschigen Souvenirs wie Sombreros oder bunt bis bizarr verzierten T-Shirts hat das Land – speziell die Halbinsel Yucatan – allerdings noch eine Menge anderer Dinge zu bieten.

Zum einen seien an dieser Stelle die Strände und das bis zu 30° C warme Wasser genannt. Wenn man als Tourist bspw. in Playa del Carmen, gleich gegenüber der Insel Cozumel auf dem Festland, Station macht, genießt man den Vorteil, dass einige interessante Ausflugsziele zum Teil in unmittelbarer Nähe oder zumindest in adäquater Entfernung liegen. Der Ort eignet sich aufgrund seiner Lage direkt am Meer und seiner Nähe zu lohnenswerten Sehenswürdigkeiten daher ideal, um einen Bade- oder Wassersporturlaub mit kulturellen Aspekten zu verbinden.

Die Ruinenstätte von Tulum ist z.B. in etwa einer halben Stunde mit einem der Busse zu erreichen, die halbstündlich von einem flughafenähnlichen Terminal im Stadtzentrum abfahren. Die Kosten für einen derartigen Ausflug belaufen ich auf etwa $ 10,-- für Hin- und Rückfahrt, der Eintritt kostet $ 3,--. Die Urlauberinsel Cozumel erreicht man nach etwa 20-minütiger Überfahrt mit einer „Fähre“, deren Bezeichnung aufgrund der Motorisierung durch zwei Wasserstrahlturbinen maßlos untertrieben erscheint. Bei weniger moderatem Seegang wird ein solcher Ausflug auf den außerhalb der Kabine liegenden Sitzbänke – zumindest für seetaugliche Reisende – schon aufgrund der Reisegeschwindigkeit zu einem echten Erlebnis. Als Beruhigung sei aber erwähnt, dass das aufmerksame Kabinenpersonal bereits wenige Augenblicke nach dem Ablegen des Bootes damit beginnt, kleine Plastikbeutel an Passagiere mit ungesunder Hautfarbe zu verteilen.

Die wohl bekannteste mexikanische Maya-Ruinenstätte Chichén Itzá liegt knapp drei Autostunden von Playa del Carmen entfernt. Die Reise – in einem klimatisierten Fahrzeug – lohnt sich, da die meisten Straßen innerhalb des Landes schnur-geradeaus gebaut sind und der Verkehr weder hektisch ist, noch ein hohes Aufkommen existiert. Einen ganzen Tag hierfür einzuplanen ist ebenso empfehlenswert wie die Tatsache, eine ausreichende Menge Getränke an Bord zu haben. Sofern man gegen 7:00 Uhr von Playa del Carmen aus startet, wird man unterwegs wahrscheinlich keine Reisebusse und die  Stätte relativ leer antreffen. Das frühe Aufstehen lohnt, da um die Mittagszeit regelmäßig eine große Anzahl von Reisegruppen eintrifft und die Sehenswürdigkeiten  dementsprechend überlaufen sind. Die eigene Anreise birgt außerdem den Vorteil rasten, fotografieren und sich bewegen zu können, wie man es gerade für richtig hält. Eine Führung ist nicht unbedingt erforderlich, da jedem Besucher bereits an der Kasse ein ausführlicher Lageplan der jeweiligen Gebäude und Plätze ausgehändigt wird, der maßstäblich und sehr genau ist. Darüber hinaus bietet das Bad in einer der auf dem Rückweg vielfach passierten Cenoten (unterirdische, mit Süßwasser gefüllte Höhlen) eine willkommene Erfrischung an, die bei durch die Reiseveranstalter organisierten Ausflügen nicht eingeplant ist. Der Preis für einen Chevy Pop (vergleichbar mit unserem deutschen Opel Corsa) liegt bei etwa $ 45,-- für 1 ½ Tage, was bedeutet, dass der Vermieter das Fahrzeug am Abend der Reservierung schon zum Hotel bringt und es am Morgen des übernächsten Tages erst wieder abgegeben werden muss.

Playa del Carmen selbst ist eine kleine, sehr touristisch orientierte aber sehr saubere Stadt, in der Dutzende von Restaurants und Bars zu finden sind und in der es sich abends durchaus lohnt, auszugehen. Die Atmosphäre ist leger und bietet eine gute Abwechslung zum doch meist auf die Dauer eintönigen All-in-Ambiente der Hotelketten.

Die vor Playa del Carmen liegenden Tauchspots bieten außer einer teilweise äußerst starken Strömung – ein Mekka für Drift-Dive Fetischisten – beispielsweise reichlich Schildkröten, die deutlich größer gewachsen sind als z.B. diejenigen des Roten Meeres. Die Bezeichnung eines Spots „Tortugas“ (span.: Schildkröten) lassen die Besucher schon erahnen, wer oder was sie dort erwartet. Gelegentlich trifft man auch auf Adlerrochen oder große Zackenbarsche. Die übrige Vegetation oder der grundsätzliche Fischreichtum können allerdings nicht mit Tauchplätzen beispielsweise in und um Hurghada konkurrieren. Die Sicht ist grundsätzlich mit etwa 20 Metern sehr gut, das Wasser warm genug, um auch in 20 Metern Tiefe noch mit einem 3 ½ mm starken (langen) Anzug auszukommen. Negativ anzumerken ist das mexikanische Preisniveau für Tauchgänge; hier lohnt grundsätzlich ein Vergleich bzw. sollte nicht das erste (und möglicherweise bequemste) Angebot der in allen Hotels der Zone „Playacar“ (ca. 2 Km vom Ortszentrum Playa del Carmen entfernt) ansässigen Wassersportkette „Scuba Caribe“ akzeptiert werden. Zwei Lokale Tauchgänge sowie zwei Tauchgänge vor Cozumel schlagen hier inklusive Fährüberfahrt mit $ 218,-- zu Buche (Vgl.: ww.scubacaribe.com). Im Ortszentrum von Playa del Carmen sind aber bspw. die „Yukatec-Divers“ zu finden, die zwei lokale Tauchgänge für deutlich geringere $ 60,-- anbieten und die gleichen Spots wie „Scuba Caribe“ anfahren (Vgl.: www.yukatec-divers.com). In Kauf nehmen muss man als Gast der Hotelanlage Playacar in diesem Fall eine 10-minütige Taxifahrt, die erneut Kosten in Höhe von $ 4,-- verursacht, doch fallen die Angebote insgesamt deutlich günstiger aus.

Beide Basen bieten auch Tauchgänge in den auf der gesamten Halbinsel Yucatan vorzufindenden „Cenoten“ an – hierfür sollte man allerdings frei von jeglicher Art der Klaustrophobie sein. Die Basen nutzen zur Anfahrt zu lokalen Tauchplätzen Außenbord-Schnellboote für maximal 12 Passagiere; auf den Booten selbst sollten unbedingt alle persönlichen Gegenstände wasserfest oder gegen Wasser geschützt sein. Die Fahrten von der Basis zu den Tauchspots sind stets kurz, sie liegen zwischen zehn und zwanzig Minuten. Nach einem Tag mit zwei Tauchgängen bleibt also nach der Rückkehr um etwa 13:00 – 14:00 Uhr noch reichlich Zeit, das Animationsprogramm des Hotels in Anspruch zu nehmen. In vielen der Ressorts stehen z.B. Katamarane zur Verfügung (auch bereitgestellt durch „Scuba Caribe“), die in den All-in-Leistungen enthalten sind und nach einer kurzen Einweisung für etwa $ 25,-- täglich für eine oder – in Abhängigkeit der Nachfrage – auch mehrere Stunden reserviert und genutzt werden können.

Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Yucatan als eine Art universelles Urlaubsziel beschrieben werden kann. Die Angebotspalette der Aktivitäten ist groß genug, um sowohl die Ansprüche wassersport- und kulturell begeisterter Urlauber zufrieden zu stellen, so dass ein durchaus kurzweiliger Aufenthalt garantiert ist.

Mexico – Halbinsel Yucatan
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